Roberto Abraham Scaruffi

Sunday 27 February 2011


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Newsletter | 27.02.2011, 19:15 UTC
Nachrichten
Die neuesten Meldungen zum Weltgeschehen: kompakt, sachlich, international
Themen-Übersicht
Regierungschef Ghannouchi erklärt Rücktritt
Neuer Regierungschef in Tunesien ernannt
Frankreichs Außenministerin Alliot-Marie erklärt Rücktritt
Opposition in Libyen setzt nationalen Übergangsrat ein
Wulff und Emir von Katar fordern Ende des Blutvergießens in Libyen
Ägypter sollen bis Ende März über neue Verfassung abstimmen
Zwei Demonstranten in Oman von der Polizei getötet
Saudi-Arabien kündigt weitere Sozialmaßnahmen an
Polizei vereitelt Proteste in China
Nordkorea droht dem Süden mit Militärschlag
Bremen und Stuttgart verschaffen sich Luft im Abstiegskampf
Das Wetter in Deutschland: Meist starkt bewölkt, im Osten freundlicher
Regierungschef Ghannouchi erklärt Rücktritt
Nach neuen blutigen Krawallen in Tunesien hat der Chef der Übergangsregierung, Mohammed Ghannouchi, seinen Rücktritt bekanntgegeben. Er zog damit die Konsequenzen aus den anhaltenden gewaltsamen Protesten.
[mehr]
> Tunesiens schwieriger Weg zum Pluralismus
> Wo die arabische Revolte losging
> Abgeordnete beklagen EU-Politik in Tunesien
> Tunesien nach dem Haftbefehl gegen Ben Ali
> Tunesien sucht den Weg in die Zukunft
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  Nachrichten
Aktuelle Meldungen
Neuer Regierungschef in Tunesien ernannt
TUNIS: Nach dem Rücktritt des tunesischen Übergangsregierungschefs Mohammed Ghannouchi ist Béji Caïd Essebsi zu seinem Nachfolger ernannt worden. Diese Entscheidung gab die Präsidentschaft in der Hauptstadt Tunis bekannt. Essebsi hatte in der Vergangenheit bereits einen Ministerposten inne. Ghannouchi hatte zuvor seinen Rücktritt erklärt und damit die Konsequenzen aus den anhaltenden Protesten gegen seine Übergangsregierung gezogen. Ghannouchi hatte schon unter dem am 14. Januar gestürzten langjährigen Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali als Regierungschef gedient und danach den Vorsitz der Übergangsregierung übernommen. Seit Freitag hatten tausende Menschen gegen die Übergangsregierung demonstriert, wobei es zu Straßenschlachten mit der Polizei kam und mindestens drei Menschen getötet wurden. Der Aufstand gegen die autoritären Führungen in der arabischen Welt hatte in Tunesien begonnen.
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Frankreichs Außenministerin Alliot-Marie erklärt Rücktritt
PARIS: In Frankreich hat Außenministerin Michèle Alliot-Marie nach nur rund drei Monaten im Amt ihren Rücktritt erklärt. In ihrem in Paris veröffentlichten Rücktrittsschreiben an Präsident Nicolas Sarkozy betonte die 64-Jährige, sie habe sich kein Fehlverhalten vorzuwerfen. Die Ministerin war wegen ihrer Kontakte zum Umfeld des gestürzten tunesischen Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali massiv unter Druck geraten. Als wahrscheinlicher Nachfolger Alliot-Maries an der Spitze des Außenministeriums gilt der bisherige Verteidigungsminister Alain Juppé. Dessen Amt soll im Gegenzug der bisherige Fraktionschef der UMP-Partei im Senat, Gérard Longuet, erhalten. - Präsident Sarkozy wollte sich noch am Sonntagabend in einer Fernsehansprache äußern.

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Opposition in Libyen setzt nationalen Übergangsrat ein
BENGASI: Die libysche Opposition hat nach eigenen Angaben einen nationalen Übergangsrat gebildet. Beteiligt daran seien alle Städte, in denen die Gegner von Machthaber Muammar el Gaddafi bereits die Kontrolle übernommen hätten, erklärte ein Sprecher auf einer Pressekonferenz in Bengasi. Zuvor hatte der ehemalige libysche Justizminister Mustafa Abdel Dschalil mitgeteilt, dass eine Übergangsregierung Neuwahlen vorbereiten werde. Zwölf Tage nach Beginn der Unruhen in Libyen nahmen die Gaddafi-Gegner auch die Städte Misurata und Al-Sawija ein. Damit herrscht der Clan des 68-Jährigen nur noch über einige Stadtviertel von Tripolis sowie über Sirte, die Heimatstadt des Machthabers, wie der arabische Fernsehsender Al-Dschasira unter Berufung auf Augenzeugen berichtete. Bundesaußenminister Guido Westerwelle begrüßte unterdessen die von den UN beschlossenen Sanktionen als "klare Antwort der Weltgemeinschaft auf die Brutalität der libyschen Führung". Die Sanktionen umfassen ein Waffenembargo, ein Reiseverbot für den Gaddafi-Clan sowie das Einfrieren seiner Vermögen.
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Wulff und Emir von Katar fordern Ende des Blutvergießens in Libyen
DOHA: Bundespräsident Christian Wulff hat ein Ende des Blutvergießen in Libyen verlangt. Niemand habe das Recht, auf die eigene Bevölkerung zu schießen und sie zum Gegner zu erklären, sagte Wulff nach einem Gespräch mit dem Emir von Katar, Scheich Hamad bin Khaifa Al Thani, in Doha. Dieser äußerte sich ähnlich, lehnte eine innerarabische Vermittlungsaktion in Libyen jedoch ab. Am Montag will sich der Bundespräsident im Fernsehsender Al-Dschasira an die Jugend in den arabischen Staaten wenden. Dabei werde er auch für das "Miteinander der Religionen und Kulturen" und den Minderheitenschutz werben, kündigte Wulff an. - Einen ursprünglich vorgesehenen Besuch im benachbarten Bahrain sagte Wulff wegen der Unruhen dort ab.
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Ägypter sollen bis Ende März über neue Verfassung abstimmen
KAIRO: Die Ägypter sollen bis Ende März über Verfassungsänderungen als nächsten Schritt hin zu einer neuen demokratischen Regierung abstimmen. Der genaue Termin werde in der kommenden Woche bekanntgegeben, teilte die Verfassungskommission in Kairo mit. Nach dem Referendum werde dann zunächst das Parlament und dann der Präsident neu gewählt. Ein Zeitplan für beide Abstimmungen wurde nicht genannt. Der seit dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak am 11. Februar regierende Militärrat hatte angekündigt, binnen sechs Monaten Neuwahlen abzuhalten. Zu den geplanten Verfassungsreformen gehört eine Begrenzung der Amtszeit des Präsidenten auf maximal acht Jahre.
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Zwei Demonstranten in Oman von der Polizei getötet
MASKAT: Bei Zusammenstößen zwischen Polizei und regierungskritischen Demonstranten im Sultanat Oman sind zwei Menschen getötet worden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen hatten hunderte Arbeitslose für Jobs demonstriert und dabei auch versucht, eine Polizeiwache zu stürmen.  Mehrere Menschen wurden durch Gummigeschosse verletzt. Es handelte sich um die ersten gewaltsamen Proteste in Oman, bisher waren Kundgebungen von Regierungsgegnern in dem Golf-Staat friedlich verlaufen. - Die rund 2,6 Millionen Einwohner von Oman werden von Sultan Kabus bin Said nahezu absolutistisch regiert. Das Parlament in der Hauptstadt Maskat hat lediglich eine beratende Funktion, politische Parteien sind verboten.
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Saudi-Arabien kündigt weitere Sozialmaßnahmen an
RIAD: Saudi-Arabien hat weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Lage der Bevölkerung angekündigt, um soziale Spannungen abzubauen. König Abdullah ordnete nach amtlichen Angaben an, alle befristeten Stellen im Staatsdienst in Festanstellungen umzuwandeln. Wie viele Angestellte betroffen sind, wurde nicht gesagt. Abdullah war am Mittwoch nach dreimonatiger medizinischer Behandlung aus dem Ausland zurückgekehrt und hatte umgehend Sozialprogramme in Höhe von 36 Milliarden Dollar angekündigt. Unter anderem sollen Kredite für Häuser erleichtert werden.
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Polizei vereitelt Proteste in China
PEKING: Ein massiver Einsatz von Sicherheitskräften hat in China mögliche Proteste nach arabischem Vorbild im Keim erstickt. Zehntausende Polizisten waren am Wochenende in Peking und zwei Dutzend anderen Städten mobilisiert. Die Hauptstadt Peking erlebte die größte Polizeiaktion seit den Olympischen Spielen 2008. Mehr als ein Dutzend ausländischer Journalisten wurde vorübergehend festgenommen, darunter auch deutsche Korrespondenten. Unbekannte hatten über das Internet einen Aufruf zu Demonstrationen gegen die chinesische Führung gestartet. Wie viele Menschen dem Aufruf zu so genannten sonntäglichen "Spaziergängen" und zivilem Ungehorsam gefolgt sind, war unklar. In dem Heer von Polizisten in Uniform und Zivil sowie Staatssicherheit konnten Augenzeugen in Peking und Shanghai Demonstranten nicht von Zuschauern oder Passanten unterscheiden.
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Nordkorea droht dem Süden mit Militärschlag
PJÖNGJANG: Nordkorea hat im Konflikt mit Südkorea den Ton wieder verschärft und mit Militärschlägen gegen das Nachbarland gedroht. Sollte die südkoreanische Armee ihre anti-nordkoreanischen Propaganda-Aktionen nicht beenden, würden wieder Ziele im Süden von Artillerie beschossen, heißt es in einer Mitteilung der Streitkräfte aus Pjöngjang. Südkoreas Armee hatte zuletzt hunderttausende Flugblätter über Nordkorea abgeworfen. Neben Kritik an der kommunistischen Führung sollte die Bevölkerung in dem isolierten Land auch über die Umbrüche in der arabischen Welt informiert werden. - Die jüngste Drohung aus Nordkorea kam einen Tag vor Beginn eines weiteren gemeinsamen Großmanövers der südkoreanischen und US-amerikanischen Streitkräfte. Nordkorea verteilt derartige Manöver jedes Mal als militärische Provokation.
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Bremen und Stuttgart verschaffen sich Luft im Abstiegskampf
ZUM SPORT: Werder Bremen und der VfB Stuttgart haben sich im Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga etwas Luft verschafft. Die Bremer kamen gegen den Tabellen-Zweiten Bayer Leverkusen nach einem 0:2-Rückstand noch zu einem 2:2. Die Stuttgarter als Vorletzte der Tabelle gewannen bei Eintracht Frankfurt mit 2:0. - Maria Riesch ist zum Abschluss des Ski-Weltcup-Wochenendes im schwedischen Are zum ihrem sechsten Saisonsieg gefahren. Mit nur 1/100 Sekunde Vorsprung auf ihre Dauerrivalin Lindsey Vonn gewann die Deutsche den Super-G. - Manuel Machata vom SC Potsdam holte in seiner ersten Weltcup-Saison auf Anhieb den Viererbob-Weltmeistertitel. Der Europameister und Weltcup-Gesamtsieger im großen Schlitten verwies in Königssee nach vier Läufen seinen Teamkollegen Karl Angerer mit 52/100 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. - Die deutschen Skispringer gewannen bei den nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Oslo die Bronzemedaille im Team-Wettbewerb auf der Normalschanze. Das österreichische Team wurde Erster, Platz zwei belegte Gastgeber Norwegen.
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Das Wetter in Deutschland: Meist starkt bewölkt, im Osten freundlicher
DAS WETTER IN DEUTSCHLAND: In der Nacht im Westen und Süden etwas Regen, in höheren Lagen als Schnee, sonst aufgelockert. Tiefsttemperaturen plus vier bis minus vier Grad.
DIE VORHERSAGE FÜR MONTAG: Überwiegend stark bewölkt oder trübe und örtlich geringer Regen. Im Tagesverlauf in den Mittelgebirgen und im Osten Auflockerungen und teils auch heitere Abschnitte. Höchstwerte zwischen null Grad an den Küsten und neun Grad am Rhein.
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