Roberto Abraham Scaruffi

Friday 29 April 2011


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Ackermann Weltklasse, Börsig im Verzug
Die Deutsche Bank hält dank unerwartet robuster Geschäfte im Investment-Banking Kurs auf ihre Rekordziele. Vorstandschef Josef Ackermann (Foto re.) bekräftigte am Donnerstag, 2011 solle ein Vorsteuergewinn aus den operativen Geschäftsbereichen von zehn Milliarden Euro in den Büchern stehen. Ackermann habe im ersten Quartal geliefert und er werde aller Voraussicht nach auch in den nächsten Monaten nachlegen, meint das Handelsblatt - Aufsichtsratschef Clemens Börsig (li.) sei dagegen in Verzug und müsse endlich die ungelöste Nachfolgefrage für die Konzernspitze beantworten. Die Wirtschaftswoche schwärmt, selbst Kritiker müssten einsehen, dass die meisten Vorwürfe gegen Bank und Oberbanker ins Leere liefen - Ackermann setze derzeit den Maßstab, an dem sich weltweit alle Angehörigen seiner Zunft messen müssten. Uni sono die Börsen-Zeitung: Die Deutsche Bank habe mit ihrem Bereich Corporate Banking & Securities ein Geschäft auf Weltklasse-Niveau aufgebaut. Kritik äußert die Welt: Es gebe keine langfristige Orientierung für das höchst komplexe Gebilde Deutsche Bank. (s. auch "Köpfe")
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NEWS
Buhlen um die Braut
Der rege Handel infolge des Erdbebens in Japan und der Schuldenkrise in Europa haben der Deutschen Börse im vergangenen Quartal zu unerwartet deutlichen Umsatz- und Ergebnissteigerungen verholfen. CEO Reto Francioni warb erneut für eine deutsch-amerikanische Allianz. "Wir glauben, dass dies das beste Unternehmen der Branche sein wird", erklärte auch der CEO der NYSE Euronext, Duncan Niederauer, der auf der Hauptversammlung die von 300 auf 400 Millionen Euro erhöhte Schätzung für die Kostensynergien rechtfertigte. Das Handelsblatt porträtiert Niederauer, dem auf der Hauptversammlung Skepsis und Angst entgegenschlugen. Bloomberg zeigt, warum die Technologie-Börse Nasdaq so dringend die Allianz mit der NYSE braucht.
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Mit Handbremse auf der Überholspur
Nachdem Chinas Notenbank im Kampf gegen die Inflation mehrfach den Leitzins erhöht hatte, konnten die ICBC und Bank of China deutliche Gewinnzuwächse verbuchen. Den Instituten sei es gelungen, die vor dem Hintergrund von Inflationsgefahren verordnete Drosselung des Kreditwachstums ertragsseitig über höhere Margen für Unternehmens- und Retailkredite relativ gut abzufangen, analysiert die Börsen-Zeitung.
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Rettung bis Mai
Die Gespräche der portugiesischen Regierung mit Vertretern der EU-Kommission, des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Zentralbank über ein Rettungspaket stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Das Rettungspaket soll bis Mai stehen. Die Märkte spekulieren weiter auf eine Umschuldung, auch wenn die Schuldenländer das nicht hören wollen. Das Wirtschaftsblatt berichtet, dass der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou die immer neuen Gerüchte über eine bevorstehende Umschuldung zurückgewiesen hat.
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Geschlossene Gesellschaft
Die 20 größten Hedge-Fonds der Welt haben ihren Sitz ausschließlich in den USA und in London. An der Spitze liegt die Man Group aus der City (dank der im Oktober erfolgten Übernahme von GLG Partners), gefolgt von Bridgewater Associates und JP Morgan Asset Management. Neu in den Top-20 ist Winton Capital Management, der Fonds von David Winton Harding.
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Shortcuts aus der Finanzbranche
Die österreichische Erste Bank sieht sich trotz anhaltender Verluste in Ungarn und der Ukraine auf Kurs für einen Gewinnsprung im laufenden Jahr » HB Der Gewinn beim US-Optionshandelshaus CME stieg im ersten Quartal um 90 Prozent » WSJ Der Bezahldienst Wirecard liegt im Plan und steigerte im ersten Quartal Umsatz und Gewinn » HB Die spanische Großbank Santander hat die Analysten enttäuscht, der Gewinn im ersten Quartal lag unter den Erwartungen » FT Die NordLB geht auch nach der Kapitalaufstockung durch das Land Niedersachsen Kreisen zufolge nur mit einem relativ dünnen Kapitalpolster in den Stresstest für Europas Banken » HB
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Bitterer Rekord
Die Lage an den Finanzmärkten wird für das hoch verschuldete Griechenland immer schwieriger: Anhaltende Umschuldungsgerüchte treiben die Renditen der Staatsanleihen in Rekordhöhe. So stieg die Rendite zweijähriger griechischer Staatsanleihen am Mittwoch erstmals seit Gründung der Währungsunion über die Marke von 25 Prozent.
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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Gewinnmaschine Ackermann
Politik: Die neue Stärke der Gewerkschaften
Unternehmen: Deutschlands Konzerne brillieren
Finanzen: Eine Frage des Preises
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KÖPFE
Lukrative Hannover-Connection
Carsten Maschmeyer, AWD-Gründer, hat den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) laut Medienberichten offenbar stärker als bislang bekannt unterstützt. Neben einer bereits bekannten Spende in Höhe von 650.000 Mark für den Landtagswahlkampf in Niedersachsen 1998 gab es demnach eine weitere Zuwendung für Schröders Bundestagswahlkampf im selben Jahr. Auch Frank-Walter Steinmeier soll von den Spenden an Schröder gewusst haben.
» Hannoversche Allgemeine » Handelsblatt » Süddeutsche Zeitung
Forza Mario
Mario Draghi wird nun auch von Angela Merkel als Nachfolger für EZB-Präsident Jean-Claude Trichet unterstützt, meldet das Wall Street Journal. Die Kanzlerin habe eingesehen, dass es keine Alternative zum Italiener gebe, fürchte aber ein negatives Echo in den deutschen Medien, weshalb sie ihre Position noch nicht öffentlich gemacht habe.
» Wall Street Journal
Kann Weber auch Oberbanker?
Axel Weber, Noch-Präsident der Deutschen Bundesbank, gilt weiterhin als Kandidat für die Nachfolge von Josef Ackermann bei der Deutschen Bank. Nur Weber könne Ackermann vollwertig ersetzen - nur er habe die Standfestigkeit, die für diese Führungsaufgabe nötig sei, führt das Handelsblatt für Weber ins Feld. Weber fehle es an Erfahrung und diplomatischem Geschick, lautet die Contra-Position. Webers Nachfolger bei der Bundesbank Jens Weidmann gefährdet laut dem finanzpolitischen Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Gerhard Schick, die Unabhängigkeit der Notenbank.
» Handelsblatt » HB2
Buffett wusste Bescheid
David Sokol, verstoßener Beinahe-Nachfolger von Investment-Star Warren Buffett, schießt nach der öffentlichen Kritik von Ex-Chef Buffett zurück. Dieser habe vor der Übernahme des Chemikalien-Spezialisten Lubrizol gewusst, dass Sokol Aktien des Konzerns gekauft hatte.
» Zero Hedge » Businessweek » WSJ » New York Times » Financial Times
Dumm, dümmer, Alaska
Sarah Palin, im Rennen um die US-Präsidentschaft frühzeitig ausgeschieden, sorgt wieder für Schlagzeilen. Ihr damaliger Rivale Barack Obama habe nur aus dem Grund am Mittwoch seine Geburtsurkunde vorzeigen lassen, um von der ersten Pressekonferenz des Fed-Chefs Ben Bernanke abzulenken. Salon.com meint: eine der dümmsten Verschwörungstheorien überhaupt. Die Bild berichtet, dass US-Immobilientycoon Donald Trump Obamas Uni-Abschluss anzweifelt.
» Salon » Bild
Schaukelnde Damoklesschwerter
Dirk Müller, wegen seines früheren Arbeitsplatzes unter der Dax-Tafel der Deutschen Börse als "Mr. Dax" bekannt, schließt einen Crash im Dax in diesem Jahr nicht aus. Es gebe eine "Menge schaukelnder Damoklesschwerter, die man sehr wohl sehen kann und die jede Minute herabfallen können. Aber niemand kann Ihnen sagen, wann. Die Schwerter schwanken allerdings heftiger als üblich."
» Börse Online
Geheimrezept des Aufschneiders
Roger Altman, Gründer der Boutique-Investmentbank Evercore Partners, steckt seine Claims ab: Nur seine Firma und Morgan Stanley seien bei drei der zehn größten in diesem Jahr angekündigten Übernahmen (u.a. AT&T/ T-Mobile USA) als Berater mit im Boot - nicht aber die Wettbewerber Goldman Sachs und JP Morgan Chase. Geheimrezept für den Erfolg: Die Kollegen arbeiteten gerne bei Evercore.
» Forbes
Von der Maschine übertrumpft
Kabu Robo, ein Roboter, hat im vergangenen Monat Japans beste Fondsmanager geschlagen. Robo ist das Maskottchen eines Fonds, der auf mathematische Modelle für die Aktienauswahl setzt. Angesichts der Erdbeben-und Tsunami-Katastrophe traf der Fonds die deutlich besseren Entscheidungen, während sich die Konkurrenz in Panik-Verkäufen verzettelte.
» Bloomberg
Neuanfang in Wien
Mustafa Zarti, geflohener Finanzberater von Libyens Diktator Gaddafi und Ex-Vizepräsident des libyschen Staatsfonds, versucht in Wien einen Neuanfang. Zarti war in letzter Minute einem wütenden Mob in Tripolis entkommen. Der Neuanfang könnte gelingen, denn Zarti hat gute Verbindungen. Stephen Schwarzman, Chef von Blackstone, war 2008 sogar bei Zartis Hochzeit zu Gast.
» Bloomberg
DEBATTE - worüber die Finanzwelt diskutiert
Wohin steuert Ben Bernanke?
Die internationale Presse diskutiert weiterhin über die Geldpolitik von Fed-Chef Ben Bernanke. Dessen Ausführungen, warum der Dollar so schwächele, seien zwar "nicht total unglaubwürdig", weil die Währung schon seit 2004 um rund 25 Prozent schwanke, aber dennoch hätten seine Argumente "große Löcher", denn gegen die "grobe finanzpolitische Unverantwortlichkeit" der US-Politiker sei auch er machtlos, meint die Financial Times. Die New York Times sieht die US-Notenbank im Dilemma zwischen Inflation und Wachstumsschwäche, selbst wenn die Delle im US-Wachstum (magere 1,8 Prozent im ersten Quartal) wirklich nur zeitweilig sei, wie viele Experten glaubten. Die Geldpolitiker in der Fed, die sagen, sie könnten "nicht sehen, dass die temporäre Inflation tatsächlich in eine Kerninflation durchsickere, möchten doch bitte mal ihre Augen aufmachen," spottet der australische Business Spectator.
» Financial Times » New York Times » Business Spectator
WIRTSCHAFTSBUCH DER WOCHE
Plädoyer für "Ehrliche Arbeit"
In seinem Buch "Ehrliche Arbeit" prangert der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm die mangelnde Wertschätzung der Arbeit an. Doch Blüm wirft mehr Fragen auf als er Antworten gibt - rezensiert Franz Müntefering.
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ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Kids retten den Euro
Was Europas Regierungschefs seit Monaten in den Wahnsinn treibe, bewältigten amerikanische Kids ganz spielerisch: Die Probleme der Euro-Zone zu lösen! Beim Eurochallenge-Wettbewerb der EU hätten US-Zehntklässler unter anderem harte Auflagen für Portugal empfohlen und große Investments in erneuerbare Energien. Allerdings würden nicht alle Ideen "den Realitätstest bestehen", beobachtet die Financial Times Deutschland amüsiert. Die Gruppe beispielsweise, die Deutschland den Ausstieg aus dem Euro empfahl, habe es nicht ins Finale geschafft, auch wenn sie damit vielen Deutschen aus dem Herzen gesprochen hätte. Zweifel gebe es allerdings auch an den Rezepten der Sieger: "Wir bei der Kommission denken nicht, dass erneuerbare Energien Portugal retten können", sagte Nigel Nagarajan, Leiter der Wirtschaftsabteilung. Ende Mai darf das siegreiche Team seine Ideen trotzdem in Washington vor Vertretern der portugiesischen Botschaft präsentieren. Das Blatt jedoch hofft, dass bis dahin der internationale Rettungsplan für Portugal schon steht.
» Financial Times Deutschland