Roberto Abraham Scaruffi

Thursday 29 September 2011


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Abstimmung ins Ungewisse
Heute entscheidet der Bundestag über den Euro-Rettungsfonds. Doch die Abgeordneten geben ihr Votum ab, ohne geplante Details zur Vervielfachung der Fondsmittel zu kennen. Die sogenannte Hebelwirkung bestreitet die Kanzlerin zwar. Brüssel aber bereitet sie vor.

Siemens springt für Banken ein
Der Konzern bietet Kunden eine passende Finanzierung zum Produkt.

Amazon attackiert Apple mit billigem Tablet-PC
Dem Quasimonopol von Apples iPad droht das Ende. Der weltgrößte Internethändler Amazon kündigte gestern den preiswerten Tablet-PC "Kindle Fire" an. Er kostet mit knapp 200 Dollar weniger als die Hälfte des billigsten iPads.

Die Inflationsrate steigt weiter
Die Teuerungsrate in Deutschland ist im September von 2,4 auf 2,6 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit drei Jahren gesprungen.

China führt die USA im Weltraum vor
Peking beginnt heute den Bau einer Weltraumstation. Der Kampf um die Vorherrschaft im All beginnt.

"Wir suchen die richtige Gelegenheit"
Der Chef von Katars Staatsfonds, Ahmad Mohamed Al-Sayed, sieht die Euro-Krise als Chance für Investments. Ein Interview.

Das Eigenheim als attraktive Anlage
Das eigene Haus mit Garten - darauf arbeiten viele Familien hin. Sie verzichten dafür auf Statussymbole wie große Autos und teure Reisen.

Hedge-Fonds im Sog der Krise
Auch der weltgrößte Hedge-Fonds Man Group scheint das Vertrauen der Investoren zu verlieren.

"Auf Deutschland ist Verlass"
Der frühere EU-Kommissionspräsident Jacques Delors vertraut Berlin und lehnt europäische Solidarität ohne Eigenverantwortung ab.

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Abstimmung über eine "Blackbox"
Die EFSF-Abstimmung ist für die Abgeordneten ein Votum ins Ungewisse: Hinter den Kulissen wird längst diskutiert, mit welchen Tricks die finanzielle Schlagkraft des Fonds weiter erhöht werden kann - am Parlament vorbei.
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Die Favoriten unserer Leser
EU-Pläne in der Kritik
Proteststurm der Wirtschaftsprüfer zeigt Wirkung
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"Da scheppert nix"
Winterkorn wird mit Hyundai zum Youtube-Hit
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Presseschau
Die Billion-Euro-Frage
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Umfrage
FDP im freien Fall - Piraten bei sieben Prozent
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Risiko Berufsunfähigkeit
Wie sich Arbeitnehmer sinnvoll absichern
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Dax hat kaum noch Luft nach oben
Die Nervosität unter Europas Anlegern ist in diesen Tagen förmlich mit Händen zu greifen. Die kleine Erholungsrally für den Dax ist vorbei. Jetzt müssen die Politiker liefern.
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Hornbachs Strategie zahlt sich aus
Keine durchgestrichenen Preise, keine Rabattwochen: Die im SDax notierte Baumarktkette Hornbach, die in Frankfurt ihre Halbjahreszahlen vorlegt, dürfte wegen ihrer cleveren Tiefpreis-Strategie einmal mehr zu den Gewinnern im deutschen Einzelhandel zählen. Zwar ging es nach Schätzungen der Commerzbank im Heimatmarkt diesmal nur um ein Prozent nach oben. Grund sind aber lediglich die geringe Anzahl von Verkaufstagen und die starke Vorjahresbasis. Insgesamt profitieren die Pfälzer vor allem von der Schwäche des Erzrivalen Praktiker, der wegen schwerer Management- und Marketingfehler derzeit massiv an Umsatz verliert. Zudem dürfte Hornbach sein Auslandsgeschäft um rund sieben Prozent ausgebaut haben.

Wie stark geht die Arbeitslosigkeit zurück?
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) gibt die Arbeitslosenzahlen für den September bekannt. Einige Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen in diesem Monat knapp unter 2,8 Millionen lag. Das wären etwa 150.000 bis 160.000 Menschen weniger als im August. Volkswirte deutscher Großbanken und Konjunkturforscher gehen dagegen für September von einem schwächeren Rückgang aus.
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Schwacher Sommer für H&M
Experten gehen davon aus, dass der schwedische Textilhändler, der heute Zahlen zum dritten Quartal bekannt gibt, mit gut 3,4 Milliarden Kronen (374 Millionen Euro) unter dem Strich 19 Prozent weniger verdient hat als vor einem Jahr. Beim Umsatz erwarten sie ein leichtes Plus von zwei Prozent auf umgerechnet 11,9 Milliarden Euro.

Troika-Chefs nehmen Arbeit in Griechenland wieder auf
Die Chefs der internationalen Expertengruppe, die Griechenlands Spar- und Reformbemühungen bewerten, kehren nach Athen zurück. Die Troika aus EU-Kommission, EZB und IWF prüft die Fortschritte Griechenlands bei den vereinbarten Sparzielen.

Verbrauchervertrauen in der Euro-Zone fällt weiter
Heute kommen die neuen Daten zum Verbrauchervertrauen in der Euro-Zone. Experten gehen davon aus, dass der Wert von -16,5 Punkten auf -18,9 Zähler gefallen ist. Auch das Geschäftsklima dürfte in den negativen Bereich gerutscht sein.

EU-Minister stimmen über Lebensmittel-Kennzeichnung ab
Europas Verbraucher sollen künftig im Supermarkt genaue Informationen über Lebensmittel bekommen. Die Minister der 27 EU-Staaten stimmen bei einem Treffen in Brüssel über die neue EU-Verordnung zur Kennzeichnung von Lebensmitteln abschließend ab. Danach müssen auf Verpackungen künftig klare Angaben zum Fett-, Zucker- und Salzgehalt sowie zu den Kalorien stehen.
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Warum Leo Apotheker gehen musste
Die Strategie konfus, der Aktienkurs am Boden: Der IT-Konzern HP hat Angst vor aggressiven Investoren. Ein Grund, den Chef auszutauschen - und professionelle Abwehrhilfe anzuheuern. Angstgegner ist ein alter Bekannter.
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Bernanke hält US-Arbeitslosigkeit für nationale Krise
Fed-Chef Ben Bernanke schlägt Alarm: Die Lage der Langzeitarbeitslosen in den USA sei so prekär wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Nun müsse der Kongress endlich handeln und seine Anstrengungen im Kampf gegen die Jobkrise verstärken.
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Google sieht Microsofts Strategie als Erpressung
Ein Patentabkommen zwischen Microsoft und Samsung ärgert Google. Smartphones und Tablets mit dem Google-Betriebssystem Android würden nun teurer, sagt der Suchmaschinengigant. Microsoft versteht die Aufregung nicht.
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Obama legt mit Kritik an Europa nach
US-Präsident Barack Obama lässt nicht nach mit seiner Kritik am krisengeschüttelten Europa. Die wirtschaftliche Erholung der USA sei auch durch die Finanzlage europäischer Länder behindert worden.
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Intel-Konkurrent AMD hat Kummer mit Dresdner Werk
Eigentlich wollte der US-Chiphersteller im dritten Quartal ein Umsatzplus von zehn Prozent einfahren - und eine satte Gewinnspanne erzielen. Aber die Firma muss Umsatz- und Gewinnziele kappen. Das Problem liegt in Dresden.
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Ernüchterung bei Wall Street-Anlegern
Es sollte keine Vier-Tages-Rally werden. Vor allem Rohstoff- und Energietitel bekamen an der Wall Street einen Dämpfer, ihre Kursverluste spiegelten die Sorgen der Anleger vor einem Wirtschaftsabschwung wider. Der Dow Jones fiel um 1,6 Prozent.
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US-Wirtschaft wächst um 2,4 Prozent
Washington veröffentlicht heute die endgültigen Zahlen für das Wachstum des Bruttoinlandprodukts im zweiten Quartal. Analysten rechnen mit einem Plus von 2,4 Prozent nach 2,5 Prozent im Zeitraum davor.
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Nikkei dreht zwischenzeitlich ins Plus
Der japanische Aktienmarkt hat es nach schwachem Start zeitweise auch ins Plus geschafft. Die Aktie von Tepco gerät erneut unter die Räder. In Hongkong bleibt die Börse wegen eines herannahenden Taifuns geschlossen.
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FÜR SIE GELESEN - HANDELSBLATT PRESSESCHAU
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Vor der Abstimmung im Bundestag über einen reformierten EU-Rettungsschirm blicken auch ausländische Medien gespannt nach Berlin.

Bisher haben die Parlamente von neun Ländern dem reformierten EU-Rettungsschirm EFSF zugestimmt, heute votiert der Bundestag. Die Zeit geht davon aus, dass Schwarz-Gelb im Bundestag eine üppige Mehrheit erzielt - offenbar hätten die "ermahnenden Gespräche" von Fraktionschef Volker Kauder und Finanzminister Wolfgang Schäuble mit potenziellen Abweichlern ihre erwünschte Wirkung erzielt.

Das Wall Street Journal kritisiert die immer lauteren Forderungen aus dem Ausland, die deutsche Regierung solle helfen, den Rettungsfonds noch weiter als bisher geplant aufzustocken. Solche Forderungen seien aber in zweierlei Hinsicht problematisch: Sie zielten nur auf die Symptome, nicht aber die Wurzeln der Krise. Außerdem gebe es keine politische Lösung, die nötige demokratische Legitimation herzustellen.

Die Welt verteidigt die als "Abweichler" Geschmähten, die "uns vielmehr einen großen Dienst erwiesen" hätten. Allein ihre Androhung, die Gefolgschaft zu verweigern, habe viel bewegt. Ihnen sei es gelungen, dass aus einem ursprünglichen Automatismus für Hilfsgelder ein Rahmen für mögliche Hilfen geworden sei.

"Die Rettung des Euro könnte Angela Merkel den Kopf kosten", konstatiert L‘Expansion aus Frankreich vor der Abstimmung im Bundestag. "Die parlamentarische Ratifizierung könnte eine Regierungskrise in Deutschland auslösen, denn die Kanzerlin schafft es nicht, ihre Truppen hinter sich zu scharen."
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Mehrheit sicher, Zukunft unklar
Bisher haben die Parlamente von neun Ländern dem reformierten EU-Rettungsschirm EFSF zugestimmt, heute votiert der Bundestag. "Abstimmung über eine Blackbox" titelt das » Handelsblatt und meint: "Die Euro-Zone will das Volumen ihres Rettungsfonds EFSF mit einem finanztechnischen Trick vervielfachen - doch davon soll der Deutsche Bundestag möglichst wenig merken". Angela Merkel (Foto) kann aber offenbar mit einer ordentlichen eigenen Mehrheit rechnen. Sogar die symbolisch wichtige Kanzlermehrheit sei drin, vermutet der » Spiegel - die Reihen bei Schwarz-Gelb hätten sich geschlossen. Gleichwohl werde dies nicht zur Stabilisierung der schwächelnden Koalition beitragen. "Die Rettung des Euro könnte Angela Merkel den Kopf kosten", konstatiert dagegen » L‘Expansion aus Frankreich. "Die parlamentarische Ratifizierung könnte eine Regierungskrise in Deutschland auslösen, denn die Kanzlerin schafft es nicht, ihre Truppen hinter sich zu scharen." Die Kanzlerin habe ihre Rolle als "Erklärkanzlerin" endlich ernstgenommen, spendet » Cicero Applaus. Kohärenz und Konsequenz sei jetzt ihre Linie. Der Rettungsfonds liefere bestenfalls das Reparaturbesteck, kein Therapieprogramm, dämpft der » Freitag die Hoffnungen. Der » Economist geht davon aus, dass Berlin, sobald das deutsche AAA-Rating in Gefahr sei, zurückrudern werde. An eine sorgenfreie Zukunft glaube kaum ein schwarz-gelber Abgeordneter, berichtet die » Zeit Viele hätten die jüngsten Überlegungen aus Brüssel und Washington aufgeschreckt, nach denen der bisherige Rettungsschirm viel zu klein ausgelegt sei.


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NEWS
Mega-Fonds wackelt
Die Man Group, größter Hedge-Fonds der Welt (gefolgt von Bridgewater Associates und JP Morgan Asset Management), leidet unter einem milliardenschweren Mittelabfluss: Kunden zogen in den vergangenen drei Monaten netto 2,6 Milliarden Dollar aus den Fonds ab. Folge: größter Kurssturz der Firmengeschichte. Die Investoren hätten noch nicht kapituliert, meint die britische » Financial Times
Weitere Links: » New York Times » FTD » Financial Times » Wall Street Journal


Keine Sorge um Deutschland
Unter Anlegern herrscht derzeit große Unsicherheit wegen möglicher Herabstufungen der Bonität einstiger Musterstaaten, darunter Deutschland. Unbegründet, meint das » Handelsblatt Die steigenden Kosten für Kreditausfallversicherungen seien kein Zeichen für großes Misstrauen gegenüber der Regierung. So stünden auf Deutschland Credit Default Swaps (CDS) über brutto nur 107 Milliarden Dollar aus - nicht einmal ein Zehntel des Volumens der ausstehenden deutschen Staatsanleihen.


Ausverkauf à la française
Die in den Sog der Griechenland-Krise geratenen französischen Banken haben mit dem Verkauf von Beteiligungen begonnen, um mit dem frischen Kapital ihre Bilanzen aufzupolieren. Die besonders stark in Griechenland engagierte Großbank Société Générale plant Kreisen zufolge, sich von ihrem Anteil an dem Brokerhaus Newedge zu trennen.
» Handelsblatt » FTD » Financial Times » Wall Street Journal


Kapitalpuffer für die Großen
Die internationalen Bankenaufseher haben für die Platzhirsche der Branche strengere Regeln beschlossen. So sollen diese sogenannten systemrelevanten Geldhäuser (Sifis) in fünf Jahren höhere Kapitalpuffer bilden als die Konkurrenz - was die Erträge erheblich schmälern kann. Diese seit längerem diskutierten Anforderungen beschloss der Baseler Ausschuss der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).
» Handelsblatt


Finanzdienstleister wehrt sich
AWD soll massiv gegen Provisionsregelungen verstoßen haben. Laut » NDR wurden vor und auch nach dem Börsengang 2000 bei zahlreichen vom AWD vermittelten geschlossenen Fonds insgesamt mehr als 15 Prozent Vergütung gezahlt. Tausende geschädigte Anleger könnten gerichtlich gegen den Konzern vorgehen. Der » AWD dementiert: Die Fälle seien zehn Jahre und älter. Und der Vorwurf sei falsch.


Schlechtes Zeugnis für Geldexperten
Das Ansehen von Finanzberatern bei Banken und unabhängigen Finanzdienstleistern in Europa ist schlecht: Nach einer Umfrage gab ein Drittel der befragten 12.000 Privatanleger in 14 europäischen Ländern an, dass ihr Vertrauen in den Finanzberater seit 2008 gesunken sei. In Deutschland sei der Vertrauensverlust mit 38 Prozent sogar noch höher, fasst die » Börsen-Zeitung zusammen.


Shortcuts aus der Finanzbranche
Die Staatsanwaltschaft Köln will die Ermittlungen in einem Teil des Verfahrens wegen Untreue bei der heutigen Deutsche-Bank-Tochter Sal. Oppenheim "zeitnah abschließen".» HB Die Verstaatlichung der Hypo Real Estate vor zwei Jahren war nach Einschätzung des Oberlandesgerichts München rechtens. » FTD Leerverkäufe bleiben bei ausgewählten Aktien in Spanien und Italien weiterhin untersagt. » HB Die US-Großbank Citigroup bereitet sich mit einem Sparkurs auf einen Konjunkturabschwung vor. » WSJ Die CME aus den USA, die ICE und das Brokerhaus ICAP wollen angeblich die britischen Rohstoffbörse übernehmen. » HB



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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Das Orakel von Chicago
Axel Weber, ehemaliger Chef der Bundesbank, hält in Chicago Mammut-Vorlesungen über Zentralbanken und will sich ansonsten aus den aktuellen Debatten raushalten. Doch das gelingt dem Ex-Bundesbankpräsidenten nicht immer. Egal ob beim Thema Euro oder UBS.
» Handelsblatt

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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Abstimmung ins Ungewisse
Politik: Investieren oder Steuern senken?
Unternehmen: Warum Siemens Kredite vergibt
Finanzen: Man Group im Sog der Krise
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Oligopol der Prüfer brechen
Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, kritisiert Union und Liberale für deren Widerstand gegen Bestrebungen der EU, die Macht der großen Wirtschaftsprüfer radikal zu beschneiden. Die Wirtschaftsprüfer trügen eine erhebliche Teilverantwortung für die Krise, zitiert das » Handelsblatt Schick. Risiken seien verkannt und Testate nicht eingeschränkt worden, obwohl das in vielen Fällen dringend erforderlich gewesen wäre.


Hellas soll gehen
Otmar Issing, Ex-EZB-Chefökonom, plädiert dafür, das hoch verschuldete Griechenland aus der Euro-Zone zu werfen. Er halte es für ausgeschlossen, dass Griechenland mit Hilfe radikaler Sparmaßnahmen wieder auf die Beine komme, so der langjährige Notenbanker im » Stern . Athen werde im kommenden Jahr eine Schuldenquote von 160 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreichen - "den Schuldendienst für diese horrende Last kann das Land schlicht und einfach nicht mehr leisten".


Applaus für Barroso
Jose Manuel Barroso, EU-Kommissionspräsident, hat vor drohenden Alleingängen der Euro-Länder in der Schuldenkrise gewarnt. Die » Financial Times Deutschland applaudiert Barroso für seine andeutungsweise vorgetragene Kritik an den Vorschlägen aus Paris und Berlin zur Krisenbekämpfung per EU-Wirtschaftsregierung. "Die Wirtschaftsunion darf nicht in Berlin und Paris ausgekungelt werden. Sie gehört nach Europa - am besten unter demokratischer Kontrolle des EU-Parlaments." Der » Standard meint, Barrosos Aufruf zum Kampf um Europas Zukunft habe wie ein fast verzweifelter Appell geklungen. Die » Welt meldet Zweifel an der von Barroso geforderten Steuer auf Börsengeschäfte an. Diese werde nicht helfen, die aktuelle Krise zu lösen. Zum gleichen Themen bemerkt die » FTD , dass eine Steuer, die nur in einigen Ländern wie Frankreich oder Deutschland eingeführt würde, ein reines Placebo wäre. Der » Spiegel dokumentiert den Widerstand der Londoner gegen die Tobin-Abgabe.


Wer soll die UBS lenken?
Bill Winters, früherer Co-CEO der Investmentbank von JP Morgan Chase, könnte laut » Wall Street Journal und » New York Times eine Alternative zum UBS-Interims-Chef Sergio Ermotti sein. Vor wenigen Monaten habe der Amerikaner sein eigenes Unternehmen gestartet, die Asset-Management-Firma Renshaw Bay. » Here is the City hat sogar neun Alternativ-Kandidaten auf der Rolle. Die » Handelszeitung berichtet die Kontroverse um Ermottis private Verwaltungsratssitze bei panamesischen Immobiliengesellschaften. Und zitiert außerdem aus der UBS-Schelte von EU-Sozialdemokrat » Martin Schulz : "Es darf ja nicht sein, dass der Steuerzahler eine Bank rettet, die dann einen 31-Jährigen mit zwei Milliarden Franken ‘hopps’ gehen lässt." Die » Financial Times sieht Verwaltungsratschef Kaspar Villiger unter Beschuss. Das » Handelsblatt zitiert den neuen UBS-Konzernchef Ermotti mit der Ankündigung, das Investmentbanking stärker auf die Kundenbedürfnisse auszurichten.


Gegenwind für Madoff-Aufräumer
Irving Picard, Treuhänder für die Firma des Wall-Street-Betrügers Bernard Madoff, hat vor einem New Yorker Gericht einen Rückschlag erlitten. Laut » Wall Street Journal könnten Picards Chancen, in den über 1000 ausstehenden Prozessen über zehn Millliarden Dollar für die Ponzi-Opfer herauszuschlagen, jetzt beeinträchtigt werden.


Schlägertruppe vom F1-Boss?
Bernie Ecclestone, Formel-1-Chef , soll dem ehemaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky mehr Geld geboten haben als bislang bekannt. Das geht aus einem Vermerk der Staatsanwaltschaft München über ein Gespräch mit Gribkowsky hervor, der dem » Handelsblatt vorliegt. Laut Ex-Landesbanker seien sogar 70 oder 80 Millionen US-Dollar für ihn im Gespräch gewesen. Der frühere Risikomanager der BayernLB berichtet außerdem, der F1-Boss habe ihm im Streit um die Kontrolle der Formel 1 Schläger auf den Hals gehetzt.


Kleinanleger macht Riesenwelle
Alessio Rastani, der Mann, der im BBC-Interview erklärte, als Börsenmakler träume er jede Nacht von einer Rezession, weil diese eine Chance sei, noch mehr Geld zu verdienen (FinanceToday berichtete gestern), hat einen Schwindel zugegeben. Tatsächlich sei er nur ein einfacher Kleinanleger, der für ein bisschen Wirbel sorgen wollte (» HB » Sp ). Für die » Süddeutsche Zeitung ist der "zynische Trader" zum Gesicht des Kapitalismus geworden. Das » Wall Street Journal zeigt, wie Rastani Einzug in einen taiwanesischen Animationsfilm fand.




WIRTSCHAFTSBUCHPREIS 2011
Mit Bürgerspenden für ein neues Gemeinwesen
In seinem neuen Buch "Die nehmende Hand und die gebende Seite" rechnet Philosoph Peter Sloterdijk mit dem deutschen Steuersystem ab und liefert stattdessen einen ganz eigenen Vorschlag. Dieser soll auch dem deutschen Gemeinwesen wieder Leben einhauchen. Das Buch ist für den Wirtschaftsbuchpreis 2011 nominiert.
» Handelsblatt (Rezension) » Ihre Bestellmöglichkeit im Handelsblatt-Shop




ZUGABE
Hacker machen mobil
Transparenz kann extrem unangenehm wirken: Die Internet-Aktivisten-Gruppe Anonymous hat nach eigenen Angaben 600.000 Daten der Tiroler Gebietskrankenkasse in Besitz genommen, darunter von Schlagerstar Hansi Hinterseer und Schauspieler Tobias Moretti, berichtet der » Standard » CNET News meldet, dass Hacker persönliche Daten von Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein veröffentlicht haben, darunter dessen Privatadresse. Erst am Montag hatten Hacker außerdem Details zur Person eines New Yorker Polizisten publik gemacht, der bei einer Demo an der Wall Street weiblichen Protestlern Pfefferspray ins Gesicht gesprüht haben soll (» CNET ).