Roberto Abraham Scaruffi

Tuesday 31 January 2012


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"Sieg für Merkel"
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben sich auf den sogenannten Fiskalpakt geeinigt. Das Abkommen sieht Schuldenbremsen und automatische Sanktionen für Länder vor, die gegen die Haushaltsregeln verstoßen. An dem Pakt wird neben Großbritannien wegen parlamentarischer Vorbehalte aber auch Tschechien nicht teilnehmen. Dennoch lobte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Gipfelergebnisse als "eine wirkliche Meisterleistung". » (Handelsblatt » Spiegel » FTD) "Sieg für Merkel beim Fiskalpakt", titelte die » Financial Times. In der Sache kam der EU-Gipfel bei der Griechenland-Rettung allerdings nicht voran. Bereits vorher hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble im Interview mit » Wall Street Journal Deutschland davor gewarnt, dass Griechenland möglicherweise keine weiteren Finanzhilfen von der Eurozone bekommt und damit zahlungsunfähig werden könnte, wenn es seine Reformversprechen nicht einlöst. "Der Gipfel zeigt, dass die europäischen Führer schnell verhandeln können, wenn der politische Wille vorhanden ist - und die Briten und die Tschechen zur Seite treten", meint der » Economist. Wohlwollend kommentiert das » Handelsblatt die Gipfelergebnisse: "Nun also fällt der Groschen auch bei den Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Mitglieder: Mit Sparen allein ist kein Staat zu machen, geschweige denn Wachstum zu erzielen. "Wir müssen mehr tun, um Europa aus der Krise zu führen", stellen die politischen Führungskräfte in ihrer Abschlusserklärung zum Gipfel fest".
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NEWS
Portugal - das neue Griechenland?
Während Italien erfolgreich Geld einsammelt, wetten Investoren bereits auf die nächste Staatspleite. Die Renditen der fünf- und zehnjährigen portugiesischen Papiere stiegen auf 21 beziehungsweise 17 Prozent. Händler meinen, die Europäische Zentralbank habe versucht, portugiesische Anleihen zu stützen, dennoch fielen die Kurse weiter, schreibt das » Handelsblatt. Die Risikoprämie der portugiesischen Bonds zeige, dass die Situation ebenso gefährlich wie die griechische sei, sagte Peter Dixon von der Commerzbank in einem Interview mit » Bloomberg.
Weitere Links: » Welt » Spiegel » Wall Street Journal D
Zurückhaltung beim Ferienhaus-Kauf
Angesichts eines erwarteten Boni-Rückgangs um durchschnittlich 20 Prozent bis 30 Prozent kalkulieren US-Banker derzeit beim Ferienhaus-Kauf in den noblen Hamptons etwas vorsichtiger, berichtet die » Börsen-Zeitung und zitiert aus einer Studie von Johnson Associates, wonach es je nach Tätigkeitsfeld kräftige Einbußen geben wird. Den größten Verzicht müssen demnach die Händler im Festzinshandel leisten, deren Boni im Schnitt bis zu 45 Prozent sinken können. Auch im Aktienhandel und dem Spitzenmanagement wird ein Rückgang der Boni um 20 Prozent bis 30 Prozent erwartet, während das Investment Banking nur mit 10 Prozent bis 20 Prozent weniger rechnen müsse.
Niedergang einer Bank
Das Ende der Bank Wegelin (FinanceToday berichtete) mag in der politischen Schweiz als reinigendes Gewitter wirken, analysiert die » Neue Zürcher Zeitung. "Denn die Teilhaber der Ostschweizer Privatbank haben zweifellos Fehler begangen. Viele Branchenvertreter schüttelten den Kopf angesichts der Unbekümmertheit, mit welcher die Bank nach dem Platzen der UBS-Steueraffäre von der UBS US-Kunden mit undeklarierten Geldern übernommen hatte", schreibt die Zeitung. "Der Fall Wegelin hat auf dem ganzen Finanzplatz das Bewusstsein geschärft, dass wir nun schnell eine Globallösung brauchen",meint die » Börsen-Zeitung. Die rechtmäßige Nachfolgerin der Bank Wegelin ist die Notenstein Privatbank, die bereits online ist, berichtet » Finenews. Sie stehe zu 100 Prozent im Besitz der Raiffeisen-Gruppe.
Mit Facebook zum Milliardär
Laut » Wall Street Journal Deutschland will Facebook im April an die Börse gehen (FinanceToday berichtete). Der bevorstehende IPO dürfte zahlreiche Investoren auf einen Schlag zu vielfachen Dollar-Millionären, wenn nicht gar Milliardären machen. Eine Wagniskapitalfirma dürfte neun Milliarden US-Dollar erhalten. Den Kuchen teilen sich mehr als 50 Privatanleger und Investmentfonds, die Geld in das Soziale Netzwerk gesteckt haben.
Mega-Deal vor dem Aus?
Nach der EU-Kommission hat auch das hessische Wirtschaftsministerium signalisiert, dass es eine Fusion von Frankfurter und New Yorker Börse ablehnt. » (HB » SP) Nach einem Bericht des » Manager Magazins will die Frankfurter Börse nach einem eventuellen Nein der EU-Komission ihre Chance verstärkt in Asien und neuen Produkten suchen.
In Luft aufgelöst
Nach der Pleite des US-Börsenmaklers MF Global fehlen 1,2 Milliarden Dollar an Kundengeldern. Die Fahnder haben die Hoffnung auf ein Wiedersehen fast aufgegeben, schreibt das » Wall Street Journal Deutschland. Im Zuge der MF-Global-Insovenz stehen laut » Financial Times Deutschland nun die Rating-Agenturen im Fadenkreuz der Ermittler. Moody's und S&P hatten das Unternehmen erst etwa eine Woche vor dessen Kollaps herabgestuft - obwohl es schon früher Warnsignale gab.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die Credit-Suisse-Tochtergesellschaft Clariden Leu sitzt in Singapur auf der Anklagebank. Es geht um Kontrakte, die die Bank einem minderjährigen Kunden aufgeschwatzt haben soll. » Bloomberg Der venezolanische Präsident Hugo Chávez will weitere Banken verstaatlichen, sollten diese die Landwirtschaftsprojekte der Regierung nicht unterstützen. Im vergangenen Jahr hatte die Regierung bereits die Kontrolle über zwölf Banken übernommen. » NZZ Die Deutsche Bank will nach einen neuen Fonds auflegen, der illiquide Hedge-Fonds-Vermögenswerte aufkaufen soll. Der neue Fonds soll bis zu 500 Millionen Dollar einsammeln. » FTD Bei der Hypo Alpe Adria ist die Zahl der faulen Kredite auf einen neuen Rekordstand in Höhe von 36 Milliarden Euro gestiegen. Im Zuge eines Sparprogramms werden 800 Stellen gestrichen. » Die Presse US Bancorp, die fünftgrößte Bank in den USA, setzt ihre Schnäppchensuche fort und kauft weiter Unternehmensteile auf. » WSJ Asset Acceptance, eines der größten Inkassounternehmen in den USA, hat nach Angaben der Federal Trade Comission eine Strafe von 2,5 Millionen Dollar akzeptiert, um ein Verfahren wegen Betrugs beim Eintreiben von Schulden zu vermeiden. » NYT
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Neuer Banken-Chef mit schwerer Hypothek
Die amerikanische Börsenaufsicht SEC ermittelt gegen die Deutsche Bank wegen umstrittener Wertpapiergeschäfte. Der » Spiegel berichtet, es gehe dabei um Geschäfte der Bank mit dem Hedge-Fonds des Investors John Paulson, der als großer Profiteur der Subprime-Krise von 2008 gilt.
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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: EU gelobt Sparsamkeit
Politik: Härtere Strafen für Haushaltssünder
Unternehmen: Schweigen ist erste Staatspflicht
Finanzen: "Europa ist nicht die Welt"
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INSIDER-BAROMETER - Transaktionen der Top-Manager
Insider verweigern sich der neuen Euphorie
Das gab es noch nie: Die Kurse stiegen zuletzt fast überall. Doch unter den Käufern war kein einziger deutscher Vorstand oder Aufsichtsrat. Das Insider-Barometer, das vom Fifam zusammen mit Commerzbank Wealth Management exklusiv für das Handelsblatt berechnet wird, steht immer noch bei grundsoliden 118 Punkten. Grund zur Sorge, es komme schon bald zu einem Kurseinbruch, besteht damit nicht.
» Handelsblatt (ausführlicher Artikel)
MENSCHEN UND MEINUNGEN
"Nicht schuldig"
Kweku Adoboli, ehemaliger Händler der Schweizer Bank UBS, bekennt sich vor einem Gericht im Londoner Süden weder des Betrugs für schuldig, noch der Urkundenfälschung, noch der anderen Tatbestände, die ihm zu Last gelegt werden. In allen vier Anklagepunkten beteuert der 31-Jährige, der der Schweizer Großbank einen Verlust in Höhe von 2,3 Milliarden Euro zugefügt haben soll, seine Unschuld.
» Handelsblatt » Spiegel
Lack ab beim Wunderkind
Edouard Carmignac, Gründer der französischen Fondsboutique Carmignac Gestion, galt lange Zeit als Wunderkind der Branche. Selbst im Fonds-Krisenjahr 2008 konnte er sein verwaltetes Vermögen konstant halten. Doch jetzt ist der Lack ab, stellt die » Börsen-Zeitung fest.
Neues Preismodell
Axel Hörger, Deutschland-Chef der UBS, setzt auf eine kleinere Mannschaft und ein neues Preismodell. 120 Mitarbeiter müssen gehen, sagte er im Interview mit der » Welt. Und Kunden müssen bald für Extras zahlen. In den USA hat UBS laut Nachrichtenagentur » Reuters viele Mitarbeiter von Merrill Lynch abgeworben. Die Neuen sollen bis zu 180 Prozent der jährlich erwirtschafteten Gebühren als Vorab-Bonus bei der UBS erhalten haben.
Blessing vor Gericht
Martin Blessing, Vorstandschef der Commerzbank, verteidigte vor einem Londoner Gericht die Boni-Kürzungen für britische Mitarbeiter der ehemaligen Dresdner Kleinwort. Angesichts der Geschwindigkeit und des Ausmaßes der Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage Ende 2008 habe man sich entschieden, die Bonuszahlungen zu reduzieren, sagte er.
» Handelsblatt
"Gebt mir, und es wird euch gegeben"
Josef Esch, gescheiterter Immobilienkönig, wollte mit Bankiers das Geschäft seines Lebens machen - auf Kosten des angeschlagenen Konzerns Arcandor. Dabei stürzten sie einige der reichsten Deutschen und eine Privatbank in den Abgrund. Die » Zeit erzählt diese Geschichte ausführlich und zeichnet ein konturenreiches Bild des gierigen Thomas Middelhoff - ehemals Vorstandschef von Arcandor.
Wulffs Dauerbeschuss
Christian Wulff, Bundespräsident unter medialem Dauerbeschuss, hat nach Informationen der » Tagesschau weitergehende geschäftliche Beziehungen zu Egon Geerkens als bislang eingeräumt. Der Osnabrücker Geschäftsmann war Mandant und Vermieter einer Rechtsanwaltskanzlei, für die Wulff über Jahre tätig war. Staatsrechtler werfen Wulff nach diesen neuen Informationen Verfassungsbruch vor.
"Gier ist menschlich"
Alan Greenspan, ehemaliger Chef der US-Notenbank, verteidigt in einem Gastbeitrag für die » Financial Times Deutschland sowohl die Gier als auch die freie Marktwirtschaft. Die freie Marktwirtschaft habe seit ihrer Entstehung das Leben aller verbessert. Sie sei nicht schuld daran, dass es Habsucht und Ungleichheit gäbe - das komme in allen Wirtschaftsformen vor.
Rückkehr von Ramos
Jackie Ramos, ehemalige Mitarbeiterin der Bank of America, erhebt neue Vorwürfe gegen ihren Ex-Arbeitgeber. Die Bank soll Geld für Hypotheken-Versicherungen verlangt haben, die Kunden niemals wollten. Ramos hatte bereits Ihren Rauswurf bei der Bank über » YouTube öffentlich gemacht. Danach sei sie gefeuert worden, weil Sie Kunden erlaubt habe, die Schulden per Ratendarlehen abzuzahlen.
» Reuters
"Wir hätten Millionen von Dollar haben können"
Isham Christie, Mitbegründer von Occupy Wall Street, erklärt im » Zeit-Interview, was die Bewegung im US-Wahlkampf plant.
ZUGABEN - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Der Franzose, der immer mehr zum Deutschen wird
80 Tage vor Frankreichs Präsidentschaftswahl ging Amtsinhaber Nicolas Sarkozy in die Offensive und will Frankreich nach deutschem Vorbild refomieren. Der » Businessinsider nahm diese Ankündigung gleich zum Anlass, dem französischen Präsidenten gleich das richtige Outfit für den Wahlkampf zu verpassen. Und gab Sarkozy den Tipp, der Euro-Krise doch ein menschliches Gesicht zu verleihen.
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Launiges Party-Ranking
Nach dem Ende des Weltwirtschaftsforums in Davos erstellt Zeit-Herausgeber Josef Joffe ein launiges Party-Ranking. Schließlich zähle mehr als Bilanz- und Basel-2-Standing für die Zukunft eines Unternehmens die Menge der Partygäste und vor allem deren Status. "Vor zwei Jahren war ein Bono so viel wert wie zehn Blankfeins (CEO von Goldman Sachs), ein chinesischer Abteilungsleiter wichtiger als der US-Vizepräsident", schreibt er. Und listet auf: Den kleinsten Partyraum hatte das Time Magazin (Wer es länger als 10 Minuten aushielt, bekam das neueste Exemplar der Zeitschrift.), die heißeste Party (im Sinne von Temperatur) war die von McKinsey und den niedrigsten Sauerstoffgehalt in der Luft hatte die "Google After Hours"-Feier.
» Zeit