Roberto Abraham Scaruffi

Wednesday 29 February 2012


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Milliarden-Klage gegen Sal. Oppenheim
Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz hat durch die Insolvenz von Arcandor fast ihr gesamtes Milliarden-Vermögen verloren - nun will sie es auf dem Klageweg zurückbekommen. Insgesamt verlangt sie 1,9 Milliarden Euro. Dabei geht es um 1,2 Milliarden Euro Schadensersatz vom Bankhaus Sal. Oppenheim und der ehemaligen Führung des Bankhauses. Die restlichen 700 Millionen Euro verteilen sich auf elf weitere Klageanträge, darunter gegen ihren ehemaligen Vermögensberater Josef Esch. » (Handelsblatt) "Mehrere andere superreiche deutsche Unternehmerfamilien hatten in dieselben von Oppenheim und Esch aufgelegten Immobilienfonds investiert wie Schickedanz und Middelhoff. Auch ihre Rechnung ging nicht auf, auch sie bereiten Klagen vor", schreibt die » Welt. "Ihr Fall weist Parallelen zur Causa Middelhoff auf". Die Wirtschaftspresse erinnert an das viel belächelte Interview von Schickedanz im September 2009 in der Bild-Zeitung, als sie verkündete, zusammen mit ihrem Ehemann Leo Hertl von 500 bis 600 Euro monatlich zu leben. "Über wie viel Geld die Quelle-Erbin tatsächlich verfügt, ist bislang nicht bekannt, könnte durch das Gerichtsverfahren aber an die Öffentlichkeit dringen", meint die » Financial Times Deutschland.
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NEWS
Exklusive Verhandlungen
Die Deutsche Bank verhandelt über den geplanten Verkauf von weiten Teilen ihrer Vermögensverwaltung exklusiv mit Guggenheim Partners. Zu Preisvorstellungen äußerte sich die Deutsche Bank nicht. Zuletzt war in Verhandlungskreisen ein Preis von 1,5 bis zwei Milliarden Euro als realistisch bezeichnet worden. » (Handelsblatt » FTD) In einem Blog listet das » Wall Street Journal die vergangenen, spektakulären Aktivitäten von Guggenheim auf. Dass Guggenheim nun das Rennen gemacht hat, kommt besonders ihrem geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden Alan Schwartz zugute, meint die » FTD. "Der hatte 2008 die frühere US-Investmentbank Bear Stearns kurz vor der Pleite in die Arme von JP Morgan Chase gelassen - nachdem er den Chef-Posten dort erst wenige Monate zuvor übernommen hatte. Diese Schlappe versucht nun mit großen Ambitionen für Guggenheim zu kompensieren."
Folgen der Zahlungsunfähigkeit
Standard & Poor's hat Griechenland für teilweise zahlungsunfähig erklärt (FinanceToday berichtete). Dadurch akzeptiert die Europäische Zentralbank nun vorerst keine Staatsanleihen aus Athen mehr als Sicherheit. Aus diesem Grund hat die EZB entschieden, dass sich die betroffenen Geldhäuser bei Liquiditätsengpässen mit Notkrediten ihrer nationalen Notenbanken eindecken sollen. » (Spiegel » NZZ) Unterdessen hat nach Informationen des » Wall Street Journals ein bislang unbekannter Marktteilnehmer bei der Internationalen Swaps und Derivate Vereinigung angefragt, ob nun die Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps) für die Staatsanleihen in Anspruch genommen werden können. Das könnte das Finanzsystem erschüttern, schreibt die » New York Times.
Billiges Geld
Die EZB bietet den Banken heute wieder Geld zu Billigkonditionen. Damit kann nach Meinung der Ratingagentur Fitch der Zusammenbruch schwächelnder Banken nur hinausgezögert werden. » (FTD) Die britische » Financial Times zeigt eine Grafik, wieviel EZB-Geld in den einzelnen Ländern bislang genommen wurde.
Weitere Links: » CNN » Wall Street Journal
Mehr Kontrolle
Die Finanzaufsicht BaFin verschärft die Kontrolle deutscher Töchter von Auslandsbanken. Sie verbietet ihnen, hohe Kredite an ihre Mutterkonzerne zu vergeben, oder fordert dafür zusätzliche Sicherheiten. Nach » FTD-Informationen hat die BaFin einigen Banken sogar Briefe geschrieben, in denen sie an die "besondere persönliche Verantwortung" des Vorstands appelliert, um den Druck zu erhöhen.
Neue Datendiebstahl-Affäre
Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat einen ehemaligen Mitarbeiter der Hyposwiss Privatbank, Tochter der St. Galler Privatbank, verhaftet. Es geht um den Verdacht auf Datendiebstahl. Hintergrund ist offenbar ein russischer Machtkampf: Der russische Oligarch Oleg Deripaska hatte der Hyposwiss schon im vergangenen Jahr Geldwäscherei vorgeworfen und hatte dabei seinen Rivalen Potanin im Visier. Die beiden konkurrieren um die Macht beim weltgrössten Nickel-Produzenten Norilsk Nickel.
» Handelszeitung
Richter kritisieren Euro-Geheimgremium
Das Bundesverfassungsgericht hat das kleine Geheimgremium des Bundestages, das Eilentscheidungen zur Rettung von Euro-Staaten treffen soll, als "überwiegend verfassungswidrig" gerügt. » (Handelsblatt » Wirtschaftswoche) "Das Urteil aus Karlsruhe war und ist also ein kluger Beitrag zur Rettung des Euro", schreibt die » Süddeutsche Zeitung. Ex-Stoiber-Berater Michael Spreng beschreibt in seinem » Blog die Risse im Fundament von Angela Merkels Kanzlerschaft, die durch das Urteil ausgeweitet würden. "In diese Lage hat sich Merkel selbst gebracht - mit ihrer Anfangshaltung (kein Geld für Griechenland), mit ihrem langen Zögern, mit der Widersprüchlichkeit ihrer Euro-Rettungspolitik."
Shortcuts aus der Finanzbranche
Griechenland bietet Anlegern einen Anleihentausch an - doch die Commerzbank und auch Anlegerschützer raten vom Tausch ab. » Welt Private Anleger können ihre Griechenland-Anleihen aber wieder verkaufen. » HB Die Münchener Rück hat zum ersten Mal in diesem Jahr Geschäftsrisiken aus möglichen Naturkatastrophen an Investoren weitergereicht. » HB Die Großbank Santander steigt zum drittgrößten Finanzinstitut in Polen auf. » HB Vier Monate nach Beginn der weltweiten Occupy-Proteste gegen den Finanzkapitalismus hat die Polizei das Lager in London aufgelöst. » SZ Irland lässt die Bevölkerung entscheiden, ob sie mit der stärkeren Kontrolle der Haushalte in der EU einverstanden ist. » Zeit Die HVB-Tochter DAB Bank hat im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang um rund zehn Prozent verzeichnet. » BZ » HB Die Wertpapierhandelsbank Baader blieb in den schwarzen Zahlen - allerdings nur knapp. » HB Nach der mehr als eine Milliarde Euro schweren Verstaatlichung der Österreichischen Volksbanken AG drohendem Alpenstaat neue Belastungen in Form von Bankenhilfen. » Standard Die Deutsche Bank bindet die Postbank noch enger an sich und steht kurz vor deren Komplettübernahme. » HB Die Untersuchungen der Schuldfrage zum Zusammenbruch des Derivate-Händlers MF Global gestalten sich schwierig. » NYT
"Oscar" der Vermögensverwaltungsbranche
Das international renommierte Researchhaus Morningstar und Deutschlands führende Wirtschafts- und Finanzzeitung, das Handelsblatt, verleihen am 5. März 2012 in Frankfurt/M. mit den Morningstar Fund Awards die wichtigsten Preise des Jahres für Investmentfonds. Melden Sie sich an für das Galadinner mit dem Finanzkabarettisten Chin Meyer und feiern Sie mit uns und den Besten der Besten der Investmentfonds-Community.
Das Programm und die Buchungskonditionen finden Sie unter diesem » Link.
Für Rückfragen steht Ihnen das Veranstaltungsforum der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck in Berlin (Franco Bonistalli) gerne zur Verfügung. Telefon: 030 / 27871817

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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
"Die Tage des Dollar-Privilegs sind gezählt"
Barry Eichengreen, Berkeley-Ökonom, setzt immer noch große Hoffnungen auf den Euro. Im Interview mit dem » Manager Magazin erklärt er, was das Privileg der Weltleitwährung wert ist und warum am Abstieg des Dollar kein Weg vorbeiführt.
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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Der unaufhaltsame Aufstieg der Hedge-Fonds
Politik: "Missachtung von Spielregeln"
Unternehmen: Das iPad steht in China vor Gericht
Finanzen: Eine Frage der Sicherheit
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Aufbaukommissar, übernehmen Sie!
Jean-Claude Juncker, Euro-Gruppenchef, will in Brüssel einen neuen Zuständigen für die griechische Wirtschaft einsetzen. Der sogenannte Aufbaukommissar soll alle Kompetenzen der EU-Kommission für das krisengebeutelte Land bündeln, um einen "Sparkommissar" handele es sich nicht.
» (Handelsblatt » Spiegel » Welt) "Denn aus eigener Kraft schafft es Griechenland nicht", beschreibt das » Handelsblatt die ökonomische Situation des Landes. Das Krisenland habe die Wirtschaftsstruktur eines Schwellenlandes. Nur die Fischerei, Landwirtschaft und die Tabakbranche seien wettbewerbsfähig.
Insider-Verdacht gegen Goldman-Manager
David Loeb, Managing Director bei Goldman Sachs, wird des Insiderhandels verdächtigt. Der 41-jährige ist Verbindungsmann für Wall-Street-Unternehmen und einigen wichtigen Hedge-Fonds-Kunden. Als Senior-Verkäufer macht er Geschäfte mit vielen Hedge-Fonds-Angestellten, die sich mit dem Themenbereich Technologie beschäftigen.
» Wall Street Journal
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Sicherheitstraining mit falschem Nashorn
Die Mitarbeiter des Zoos in Tokio müssen sich auf alle Eventualfälle vorbereiten - beispielsweise auf den Ausbruch eines Nashorns. Deswegen wird geübt - natürlich nur mit einem falschen Nashorn und falschen Betäubungspfeilen: Der gestellte Ausbruch in dem » BBC-Video ist schon so diletantisch, dass sich man einen richtigen Ausbruch eines Dickhäuters gar nicht vorstellen möchte.