Roberto Abraham Scaruffi

Monday 30 April 2012


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Die Sisyphusarbeit in Hellas
Sechs Monate nach dem ersten Besuch eines 20-köpfigen Teams haben Reporter des » Handelsblatts erneut das Epizentrum der Euro-Krise besucht. Fazit: Noch nie seien die Chancen so gut gewesen, dass die Griechen ihr Phlegma überwinden. Die Reise führt zu einem Wirtschaftswissenschaftler, der selbst ins Parlament drängt, einem Unternehmenschef, der Arbeitsplätze schafft, einem Behördenchef, der gegen alte Seilschaften kämpft - Menschen, die Beharrungsvermögen durch Tatkraft ersetzt haben. In der britischen Financial Times wehrt sich Apostolos Tamvakakis, Chef der griechischen Nationalbank, gegen eine Verstaatlichung von hellenischen Banken. Gleichwohl seien Institute wie NBG, Alpha, Eurobank EFG und Piraeus kurz davor, in die totale staatliche Obhut zu wechseln, analysiert die » Financial Times » Reuters sorgt sich um den griechischen Tourismus. In diesem Jahr hätten deutsche Touristen so wenige Reisen im voraus gebucht, dass der Gesamtumsatz des Wirtschaftszweiges um fünf Prozent zu sinken drohe. Nach einem Bericht der » Süddeutschen Zeitung könnten bis zu 200 Milliarden Euro von wohlhabenden Griechen auf Schweizer Bankkonten liegen. Ein Steuerabkommen nach deutschem Vorbild solle zumindest einen Teil des Geldes sichern. Hierzulande reißt die Griechenland-Umschuldung ein tiefes Loch in die Bilanz des Bankenrettungsfonds Soffin: Der Finanzmarktstabilisierungsfonds bilanziere 2011 mit einem Minus in Höhe von 13,1 Milliarden, meldet der » Spiegel
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NEWS
Manager auf dem heißen Aktionärs-Stuhl
Angesichts wütender Proteste der Aktionäre hat sich der Verwaltungsratschef der britischen Großbank Barclays Marcus Agius bei der Hauptversammlung für das Millionen-Gehalt an Bank-Chef Bob Diamond entschuldigt. Ähnliches Bild bei der Credit Suisse, wo fast ein Drittel der Aktionäre auf der Generalversammlung gegen den Vergütungsbericht gestimmt haben (» Handelsblatt » HB2 » Wall Street Journal ). Auch die Chefetage der NYSE Euronext wurde am Freitag wegen der geplanten Gehaltsstruktur von Aktionären gegrillt. 43 Prozent der Anteilseigner sagten laut » Financial Times "No".
Plädoyer für direkte Kapitalspritzen für Banken
Wer soll die Bankenkrise in Europa lösen? Nach einer Umfrage der » Financial Times Deutschland unter Chefökonomen führender Banken plädiert das Gros dafür, dass die Zuständigkeiten auf europäischer Ebene zentralisiert werden: Die Euro-Rettungsfonds EFSF und ESM sollten mit ihren Mitteln direkt marode Banken rekapitalisieren, außerdem solle eine europäische Behörde zur Abwicklung von Banken eingerichtet werden.
Giftpapiere gesichert
Die Deutsche Bank wagt sich im Schulterschluss mit der britischen Barclays auf den US-Immobilienmarkt: Das Duo kauft der US-Notenbank ein Paket strukturierter Hypothekenpapiere ("Maiden Lane III") mit einem Nennwert von gut 7,5 Milliarden Dollar ab (» Spiegel ). Die britische » Financial Times glaubt, dass der Verkauf von Teilen des Vermögensverwaltungsgeschäfts an Guggenheim Partners ins Stocken geraten ist. Je länger sich die Verhandlungen hinzögen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sich Mitarbeiter verabschiedeten und Kunden mitnähmen, zitiert das Blatt den Mediobanca-Analysten Christopher Wheeler.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Das Bankenkonsortium Maple will ein Milliarden-Angebot für Kanadas größte Börse TMX zurückziehen » FTD Der US-Finanzinvestor KKR musste im ersten Quartal einen sinkenden Gewinn verkraften » HB Die SEB lässt Anleger selbst entscheiden, ob der eingefrorene Immobilienfonds Immoinvest in die Abwicklung gehen soll oder nicht » FTD Die Postbank schließt zum 30. Juni ihre Vermögensberatungs-Sparte, ausschlaggebend war die sinkende Nachfrage der Kunden nach risikoreichen Anlageformen » HB Hedge-Fonds wollen mit Arbitrage-Strategien, die auf die Preisdifferenz zwischen kurz und lang laufenden Anleihen setzen, in Spanien abkassieren » Wirtschaftsblatt Die vier größten Banken Chinas bekommen die Konjunkturabkühlung in der zweitstärksten Volkswirtschaft der Welt zu spüren » HB Die National Australia Bank will 1400 Stellen in Großbritannien kürzen, um das eigene Geschäft neu auszurichten » FT Die Krise an den Kapitalmärkten bekommt die australische Investment-Bank Macquarie schmerzhaft zu spüren, der Nettogewinn brach im abgelaufenen Geschäftsjahr um ein Viertel ein » HB Österreichs Banken fahren ihr Geschäft im Ausland stark zurück, als Folge der Forderung der EU-Aufsichtsbehörde EBA von höheren Kapitalquoten » Standard Die Investmentbank Nomura profitiert von der Erholungen am heimischen Bankenmarkt » HB
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Der größte Unruhestifter im Internet
David Thorne hat sich den Ruf der größten Nervensäge im Internet erarbeitet. Der Australier arbeitet als Grafikdesigner, wurde jedoch dadurch bekannt, dass er am liebsten seine Kollegen und Nachbarn mit absurden E-Mails zur Weißglut treibt. Alles begann 2008 mit dem Versuch, die ausstehende Rechnung seines Chiropraktikers mit einer selbst gezeichneten Spinne zu bezahlen. Seine Fans pilgern inzwischen zu seiner Website » www.27bslash6.com. Ein Buch ("Kaufen Sie dieses Buch oder ich schlage diesen Hund", Riva Verlag, erscheint im Mai) versammelt die besten E-Mails und Essays von Thorne.
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Titel: Ende der Gemütlichkeit
Unternehmen: Aldi-Kundinnen mit Kameras bespitzelt
Finanzen: Wachsende Sorge um Spanien
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Vom Sherpa zum "Spar-Taliban"
Jens Weidmann, Bundesbank-Chef, ist seit rund einem Jahr im Amt und gilt nach Einschätzung der » Süddeutschen Zeitung besonders in den USA als "Spar-Taliban", der Europa in die Depression reite. Nach anfänglicher Skepsis habe Weidmann, der frühere Sherpa von Angela Merkel, viele seiner Berliner Skeptiker überzeugt. Für die » Businessweek ist Weidmann einfach nur "Dr. No". Die Zukunft Europas hänge davon ab, ob Weidmann mit seinem Sparkurs siege oder die Kräfte, die sich gegen ihn formiert hätten. Diese warnten vor dem Risiko einer europaweiten Depression, die das Steueraufkommen schrumpfen ließe und so weitere Ausgabekürzungen nach sich zöge - eine Abwärtsspirale. In der » Financial Times plädiert Lawrence Summers, ehemaliger US-Präsidenten-Berater, für eine wachstumsorientierte statt Spar-Politik, nur so sei ein politischer und ökonomischer Erfolg möglich.
Milliardenzocker verklagt SocGen
Jérôme Kerviel, wegen Milliardenveruntreuung verurteilter früherer Börsenhändler, geht in die Offensive. Gemeinsam mit seinem Anwalt kündigte er eine Anzeige gegen die Großbank Société Générale an. Vorwurf: Der frühere Arbeitgeber Kerviels habe für den Prozess Tonaufnahmen manipuliert, die ohne Wissen von Kerviel Mandanten aufgenommen und anschließend verkürzt worden seien (» Handelsblatt » FTD » Financial Times ).
Ray-Ban gegen Generali
Leonardo del Vecchio, Schöpfer der Brillen-Marke "Ray Ban" und zweitreichster Mann Italiens, ist anlässlich der Hauptversammlung der Generali auf den Chef des italienischen Versicherungskonzerns losgegangen: Giovanni Perissinotto solle "mit Würde zurücktreten", zitiert die » Financial Times Deutschland Der Versicherer sei nicht sorgsam mit dem Geld seiner Anleger umgegangen.
Werbung in eigener Sache
Clemens Börsig, bis Ende Mai Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef, wünscht sich nach einer Meldung des » Spiegel , in Zukunft die Deutsche Bank Stiftung zu leiten. Doch im Vorstand sorgten die Zukunftspläne für Streit. Börsig drohe außerdem, aus seiner letzten Hauptversammlung schwer beschädigt hervorzugehen.
Banken sollen Realwirtschaft dienen
Rudolf Hickel, einer der bekanntesten linken Ökonomen Deutschlands (sein jüngstes Buch heißt: "Zerschlagt die Banken. Entmachtet die Finanzmärkte"), will die Banken so umstrukturieren, dass sie wieder der Realwirtschaft dienen - Kapital für Investitionen bereitstellen. "Für die großen Investmentbanken jedoch ist das Geschäft mit der Finanzspekulation immer wichtiger geworden. Denn beim Zocken mit hochriskanten Wertpapieren wird erst einmal viel Geld verdient", erklärt der 70-Jährige im Interview mit der » Frankfurter Rundschau
Auf Kings Spuren
Jim O'Neill, Goldman-Sachs-Starökonom, ist nach Einschätzung der Sunday Times (Online-Artikel kostenpflichtig) ein Überraschungskandidat für die Nachfolge von Mervyn King als Gouverneur der Bank of England. Er sei vom Finanzministerium bereits kontaktiert worden.
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Schäubles Unterwegs-Guillotine
In der Rubrik "Das will ich auch" widmet sich die » Financial Times Deutschland einem Utensil der Berliner Macht: dem Aktenkoffer von Wolfgang Schäuble, "unbestrittener König des bürokratischen Spardiktats". Das Objekt der Begierde des Bundesfinanzministers diene sowohl als lederner Handschmeichler als auch bereitwillige Tanzfläche für klopfende Finger. Und in Momenten der Frustration sei er ein willkommenes Ventil - wenn die Kofferspangen, Guillotinen gleich, in ihre Schlösser sausten.